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Der große Chemiker und Erfinder"
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Viele Erfindungen werden gemacht und weltweit genutzt- aber der Erfinder ist weitge- hend in Vergessenheit
geraten.
So geht es auch "Rudolph Christian von Boettger", dem zu unrecht vergessenen Erfinder und Chemiker aus Aschesleben.
Am 28. April 1806 wurde Rudolph Christian Boettger als dritter Sohn des "Oberküsters" der "Stephanikirche" in Aschersleben
geboren. Er besuchte das Gymnasium der Stadt und wurde auch in der "Frankeschen Stiftung" in Halle unterrichtet. sein
Vater legte für ihn eine kirchliche Laufbahn fest. Wie so viele, später berühmte Persönlichkeiten, ver- diente sich
Boettger auch seinen Studienunterhalt als Hilfslehrer. Er beschäftigte sich aber in seiner Freizeit auch intensiv
mit Naturwissenschaften. Er hörte Vorlesungen und experimentierte.
Nach dem Studium war er einige Zeit Hauslehrer in Mühlhausen und auch hier tüftelte er weiter. Nach dem Boettger das
"Döbereinsche Feuerzeug" verbessert hatte gab er die Theologie 1831 endgültig auf. Bei Döbereiner in Jena begann er nun
Chemie zu studieren, hier schrieb Boettger auch schon erste Aufsätze. 1835 folgte Boettger dem Ruf vom
"Phy- sikalischen Verein" nach Frankfurt. 1837 promovierte Boettger in Halle.
Sein Augenmerk richtete er aber gleichzeitig auf die praktische Anwendung seiner Forschungen. So entwickelte er
eine Möglichkeit geätzte Kupferplatten zu galvanisch kopieren kann und auf diesem Weg auch Plastiken herstellen kann.
Das "Gutenberg - Denkmal" in Frankfurt sorgte seiner Zeit für Aufsehen. Er erkannte auch die praktische Bedeutung des
"Calciumsulfhydrat" als Enthaarungsmittel. Was dann auch in Gerbereien und in der Kosmetik erfolgreich eingesetzt wurde.
Eine besonders wichtige Erfindung in Zusammenarbeit mit "Christian Friedrich Schönbein" aus Basel, die Erfindung
der "Schießbaumwolle". Diese wurde im Bergbau als Sprengstoff erfolgreich eingesetzt.
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Seine bekannteste Erfindung, weil sie jeder zu Haus benutzt, ist das "Sicherheitszündholz". Es ist gegenüber dem
Vorgän- ger völlig ungiftig und nicht explosiv. Das Vorgängerzünd- holz benutzte "weißen Phosphor".
Vorarbeit dazu leistete der Österreichische Chemiker "Anton Schrötter", der den "Roten Phosphor" entdeckte. Boettger
wendete diesen aber nicht am Reibkopf an, sondern an der Reibfläche. Für den Reibkopf verwendete er eine Mischung
aus Kali, Leim, Schwefel, Kreide und Glaspulver. Dieses Prinzip wird auch heute noch bei der Zündholzherstellung
verwendet.
Frankfurt erhob ihn daraufhin zum Professor und Ehrenbürger. Abwerbungsversuche anderer Universitäten blieben
erfolglos.
1841 heiratete Boettger die Tochter eines Brauherrn, Schwarz- und Schönfärbers aus seiner Geburtsstadt Aschersleben und
blieb in Frankfurt. Er hatte Kontakte zu allen großen wissen- schaftlichen Persönlichkeiten seiner Zeit.
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Eine besondere Ehrung wurde Boettger vom Schwedischen König zuteil. Dieser ernannte Rudolph Christian Boettger zum
"Ritter des Wasaordens". Auch die österreichischen und deutschen Kaiser ehrten ihn und hoben ihn in den Adelsstand.
Am 29. April, einen Tag nach seinem 75. Geburtstag, verstarb Rudolph Christian von Boettger. er hinterließ ein großes
wissenschaftliches Lebenswerk. Von seinen acht Kin- dern kam sein Sohn Oskar auf den Gebieten Zoologie und Paläontologie
zu großen Er- folgen.
In seiner Heimatstadt Aschersleben trägt eine Bildungsstiftung seit 2004 den Namen Boettgers.
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